Schweizer Geschichte

Linie_Schwert

Schweizergarde

Schweizer Söldner

Seit den Burgunderkriegen 1470/77 galt die Schweiz als militärische Grossmacht. Es war daher nicht verwunderlich, dass Schweizer Söldner zu den besten Europas zählten. Es gab kaum eine europäische Armee, die nicht um sie warben. Sie galten als Garanten für den Sieg.
Zwischen 1400 und 1848 waren viele bereit, ihren Lebensunterhalt als Söldner in fremden Armeen zu verdienen – oft sogar auf beiden Seiten der Kriegführenden! Für den Solddienst haben im Verlauf des 17. Jahrhunderts zwischen 250’000 und 300’000 Menschen die Eidgenossenschaft verlassen. So konnten sie der Armut, der Arbeitslosigkeit und der Existenznot in der Heimat entfliehen.

Mit Bundesgesetzt vom 30. Juli 1859 wurde der Solddienst verboten. Wer trotzdem Solddienst leistete konnte mit Gefängnis bis zu drei Monaten sowie mit dem Verlust des Aktivbürgerrechts bis zu fünf Jahren bestraft werden.
Trotz des Verbotes hatten sich zahlreiche Angehörige der ehemals regulären Soldtruppen von König Franz II. erneut anwerben lassen. Von den Heimkehrern wurden 1’000 Mann vor Gericht gestellt und 256 zu Haftstrafen verurteilt.

Schweizergarde

Schweizer Söldner traten schon lange vor dem Gründungsdatum der Schweizergarde immer wieder in päpstlichen Diensten auf. Im Gegensatz zu den Söldnern, die sich in fremden Kriegsdiensten verdingten, griff die Schweizergarde nie in Kriege ein, sondern waren ausschliesslich für die Sicherheit des kirchlichen Oberhauptes zuständig.

Das Motto «La Garde meurt, mais ne se rend pas!» (Gardetruppen ergeben sich nicht, sondern sie sterben) erlebte am 6. Mai 1527 beim Sacco di Roma seine Feuertaufe gegen die Truppe von Kaiser Karl V. Rund 15’000 marodierende kaiserliche Landsknechte und Spanier eroberten Rom und plünderten die heilige Stadt. 147 Gardisten verloren bei den Kämpfen ihr Leben, während 42 Überlebende den Papst Clements VII. auf die Engelsburg in Sicherheit bringen konnten. Dieses Ereignis wird durch die Garde bis zum heutigen Tag in feierlicher Form begangen.

Die Päpstliche Schweizergarde besteht aus 110 Männern mit schweizerischem Bürgerrecht: dem Kommandanten, dem Gardekaplan, 3 Offizieren, 25 Unteroffizieren und 80 Hellebardieren.

Schweizergarde: Die kleinste Armee der Welt Soldat in der kleinsten aber wohl exklusivsten Armee der Welt kann nur werden, wer

Schweizergarde· Schweizer Staatsbürger
· römisch-katholisch
· zwischen 19 und 30 Jahre alt
· mindestens 174 cm gross
· ledig ist und
· die Schweizer Rekrutenschule absolviert
· einen einwandfreien Leumund
· eine Berufslehre oder einen Mittelschulabschluss
· keinen Bart und lange Haare hat.

Mit dem Eintritt in die Päpstliche Schweizergarde verpflichtet sich der Kandidat, mindestens zwei Jahre im Korps treu zu dienen. Nach dem zweiten Dienstjahr steht es dem Hellebardier frei seinen Arbeitsvertrag stillschweigend zu verlängern oder, aufgrund eines zwei Monate im voraus beim Kommandanten eingereichten Kündigungsschreibens, das Korps zu verlassen.