Weltgeschichte

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Die schlimmsten Vulkanausbrüche
1669 Ätna (Italien)
Beim bislang heftigsten Ausbruch des Ätna im Jahr 1669 zerstörten gewaltige Lavaströme die sizilianische Grossstadt Catania. Dabei starben mehr als 20.000 Menschen. Eine gewaltige Aschewolke, die bis 30 Kilometer hoch in die Stratosphäre reichte, verfinsterte den Himmel für Tage.
1783 Laki (Island)
Der Ausbruch des Laki auf Island im Frühjahr 1783 hatte dramatische Folgen. Der Viehbestand wurde fast völlig ausgelöscht, nachdem die Tiere das Gras gefressen hatten, das durch Gase kontaminiert war. Ebenso war fast die gesamte Ernte durch den extrem sauren Regen vernichtet worden. Dies führte zu einer Hungersnot, bei der mehr als 10’000 Menschen ums Leben kamen.
1792 Unzen (Japan)
Der Ausbruch des Unzen, nahe der Stadt Nagasaki, hatte verheerende Folgen. Ein Teil des Vulkankegels brach in sich zusammen. Dadurch entstand eine Lawine aus Geröll und heisser Asche, die sich ins Meer ergoss. Diese Gesteinsmassen lösten eine Flutwelle (Tsunami) aus, in der 15’000 Menschen umkamen.Dann gab der Unzen fast 200 Jahre Ruhe. Im Mai 1991 wurde er wieder aktiv, doch konnten moderne Überwachungstechniken und Frühwarnsysteme eine erneute Katastrophe verhindern. Trotzdem kamen am 3. Juni 1991 43 Menschen, darunter das Vulkanologen-Ehepaar Kraft, in einem glühend heissen Aschestrom ums Leben. Die heftige Aktivität des Unzen dauerte bis 1993 an.
1815 Tambora (Indonesien)
Zu den grössten Vulkankatastrophen zählt der Ausbruch des Tambora. Am 10. August 1815 zerriss eine gewaltige Explosion die Hälfte des 4’000 m hohen Vulkans. Dabei entstand ein Krater von sechs Kilometern Durchmesser und 600-700 Metern Tiefe. Dichte Aschewolken verdunkelten drei Tage lang ein Gebiet von 500 km Durchmesser.Mehr als 12’000 Menschen starben durch die direkten Folgen des Ausbruchs und schätzungsweise 76’000 Menschen verhungerten oder starben an Mangelerkrankungen wegen Missernten. Selbst in nördlichen Breiten litten die Menschen unter den Folgen des verheerenden Vulkanausbruchs.Wegen den niedrigen Temperaturen im Verlauf des Sommers waren Missernten weit verbreitet.
1883 Krakatau (Indonesien)
Mit der Gewalt von 10’000 Hiroshima Bomben explodierte am 27. August 1883 die Insel Krakatau. Der Knall dieser Explosion war noch in mehr als 4’600 Kilometern Entfernung auf Madagaskar zu hören und die Schockwelle der Explosion war auf den Barographen der ganzen Welt messbar. Die Eruptionssäulen erreichten eine Höhe von über 50 Kilometer. Die Asche, die in die Stratosphäre gelangte, umkreiste die Erde 14 Tage lang.Die Erschütterungen lösten eine 30 Meter hohe Flutwelle (Tsunami) aus, die die Küstenregionen der Nachbarinseln Sumatra und Java überflutete. Dabei kamen 36’000 Menschen ums Leben. Mit einer Geschwindigkeit von über 500 Stundenkilometern raste die Flutwelle weiter über die offene See, überschwemmte neun Stunden später den Hafen von Kalkutta in Indien und zerstörte in Australien den Hafen der Stadt Perth. Insgesamt versanken fast 300 Küstenorte in den Fluten.
1902 Mont Pelée (Martinique)
Es war der 8. Mai 1902, als sich das Schicksal der Bewohner der kleinen Stadt St. Pierre auf Martinique abrupt änderte. In den frühen Morgenstunden explodierte der 1’397 m hohe Mont Pelée. Innerhalb von nur drei Minuten erreichte eine Glutwolke die etwa sechs Kilometer entferne Stadt. Ein Entkommen war unmöglich. 28’000 Menschen starben in der Glutwolke. Nur ein einziger Mensch überlebte. Es handelte sich um einen Matrosen, der wegen randalierens im alkoholisiertem Zustand in das bunkerartige Gefängnis des Ortes gesteckt wurde.Die meisten Bewohner hätten gerettet werden können, denn der Vulkan hatte seine bevorstehende Eruption durch eine Reihe starker Beben angekündigt. Der Gouverneur der Insel hatte es aber vorgezogen, den bevorstehenden Wahltermin nicht platzen zu lassen.
1985 Nevado del Ruiz (Kolumbien)
Seit über 120 Jahren war der Nevado del Ruiz in Kolumbien nicht mehr ausgebrochen. Eine trügerische Ruhe. Der schweflige Geruch in der Luft alarmierte die Vulkanologen. Sie warnten und rieten vorsichtshalber zur Evakuierung. Doch die Stadtväter beruhigten die Einwohner, es gebe keinen Grund zur Sorge, was sich später als fataler Irrtum herausstellte.Am 13. November spie der 5’321 m hohe Vulkan heisse Asche und Glutwolken in den Himmel und brachte so die Eiskappe der Gipfelregion zum schmelzen. Das Schmelzwasser vermischte sich mit der angesammelten Asche zu heissen Schlammströmen. Mit hoher Geschwindigkeit raste der Schlammstrom durch die Täler an den Flanken des Vulkans. Zweieinhalb Stunden nach Beginn der Eruption hatte der unaufhaltsame Strom bereits 74 Kilometer zurückgelegt und rollte beinahe ungebremst quer durch die Stadt Armero. Die Schlammlawine begrub etwa 25’000 Menschen unter sich.
1991 Pinatubo (Philippinen)
Der Pinatubo war schon lange von der Liste der aktiven Vulkane gestrichen worden, als er im Jahr 1991 nach einer 600 Jahre dauernden Ruhezeit unerwartet heftig ausbrach. Aus dem 1’759 m hohen Vulkan stieg während des Ausbruchs eine enorme Aschewolke auf, die bis in die Stratosphäre gelangte. Ganz Städte wurden unter einer dichten Ascheschicht begraben. Viele Hütten und Häuser stürzten ein, tausende Menschen wurden obdachlos. Trotz Evakuierung der 20’000 Einwohner kamen mehr als 300 Menschen in der Asche und den Schlammströmen ums Leben.