Toscana

blaetter

Das liebliche Hügelland der Toskana ist ausserordentlich reizvoll. Seine mit Olivenhainen und Weinbergen bedeckten sanften Hänge zeugen vom Fleiss der Bewohner, die diese Kulturlandschaft in Jahrhunderten geprägt und gestaltet haben.

Cortona

Cortona   Cortona
An einer einzigartigen Lage am Steilhang eines Hügels über dem Chiana-Tal liegt Cortona. Die sich steil hinaufziehende Altstadt wird von einer Stadtmauer umgeben.
Cortona ist eine Künstlerstadt. Bereits ab dem 14. Jahrhundert zog es die Künstler an. Hier erblickten berühmte Meister das Licht der Welt, darunter der Maler Luca Signorelli, der Architekt Domenico Bernabei, Pietro Berettini, auch Pietro da Cortona genannt und der Maler Gino Severini.

Umgebung von Cortona
Auch ausserhalb der Stadt befinden sich weitere Sehenswürdigkeiten. Im Norden steht die Kirche Santa Maria Nuova. Ein Bauwerk aus dem 16. Jahrhundert, die als Schönheitsideal der Renaissance gilt. Im Süden die Renaissancekirche Santa Maria delle Grazie al Calcinaio, die zwischen 1485 und 1523 im Brunnelleschi-Stil erbaut wurde. Im Osten wurde um 1515 für Kardinal Silvio Passerini der «grosse Palast» erbaut. Der von Giovanni Battista Caporali entworfene, von einem zinngekrönten Turm überragte Bau umschliesst einen zierlichen Garten mit hübschen Arkaden.


San Biagio

San Biagio   Wahlfahrtskirche von San Biagio
Gut 2 km südlich vor Montepulciano steht in allseitig freier Lage eines der signifikantesten Bauwerke der toskanischen Spätrenaissance – die Wahlfahrtskirche von San Biagio. Sie liegt an einem Hang hoch über dem Tal. Erbaut wurde die Kirche nach Plänen von Antonio da Sangallo d.Ä. zwischen 1518 und 1545. Der Grundriss bildet ein griechisches Kreuz mit vier gleichlangen Armen.

Über der zentralen Vierung wölbt sich auf einem Tambour die hohe Kuppel. Zur Ausstattung des Innenraums gehört eine Verkündigung aus dem 14. Jahrhundert und ein eindrucksvoller Marmoraltar aus dem Jahre 1584. Zur sorgsam restaurierten Orgel aus dem 18. Jahrhundert gehören noch Teile des Vorgängerinstruments.


Montalcino


Auf einem Hügel liegt das sympathische Städtchen Montalcino, das noch einen Teil seiner Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert besitzt. Dank dem begünstigten Klima, Böden und Lage wächst hier ein vorzüglicher Rotwein – der Brunello di Montalcino. Sehenswert ist auch die Festungsanlage aus dem 14. Jahrhundert, die noch bestens erhalten ist. Entlang den hohen Mauern führt ein Wehrgang, der zwischen 1555 und 1559 als letzter Zuchfluchtsort der Bevölkerung diente.

Vom Wehrgang aus bietet sich ein weiter Rundblick auf den Ort und das Umland. Heute offeriert in der Burg eine ausgezeichnete Enoteca alle Brunello-Sorten, Pecorino, Wildschweinschinken und Olivenöle. Lohnend ist auch ein Rundgang entlang der sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauer mit ihren sechs Toren und ursprünglich 19 Türmen.


San Galgano

San Galgano   San Galgano
Die eindrucksvollen Ruinen der Abtei und Einsiedelei von San Galgano liegt rund 35 km südwestlich von Siena, etwas abseits der Strasse nach Massa Marittima. Die Gründung geht auf einen Sieneser Edelmann namens Galgano Guidotti (1148 – 1181) zurück. Als ihm der Legende nach 1180 der Erzengel Michael erschien, gab er sein unstetes Leben als Ritter auf und wurde Zisterziensermönch. Als Zeichen seines Verzichts auf jegliche Waffengewalt, soll Galgano sein Schwert in eine Felsspalte gestossen haben. Der herausragende Schaft wir seither als Kreuz verehrt. An der Stelle, wo heute die Abtei steht, baute er eigenhändig eine kleine Kapelle. Im Alter von nur 33 Jahren starb der junge Eremit. 1185 wurde er von Papst Lucius III. heiliggesprochen. Wenige Jahre nach seinem Tod wurde mit dem Bau der Abtei begonnen, die Ende des 13. Jahrhunderts vollendet wurden.


San Gimignano

San Gimignano   San Gimignano
Schon von weitem sieht man sie auf einem Hügel des oberen Elatales majestätisch in den Himmel aufragen – die berühmten Geschlechtertürme von San Gimignano. Die Stadt ist umgeben von einer Stadtmauer mit fünf Stadtoren. Der Ursprung von San Gimignano ist ungewiss. Der Legende nach leitet sich sein Name von dem heiliggesprochenen Bischof Gemiano (4. Jh.) aus Modena her. Von den mehr als 70 Türmen im Mittelalter waren Ende des 16. Jahrhunderts nur noch 25 Türme erhalten. Heute stehen noch 13. Im Mitelalter war der Geschlechterturm das Statussymbol der Familie: je höher der Turm, je höher ihr Rang.

Das Herz der mittelalterlichen Stadt ist die Piazza della Cisterna. Begrenzt wird die Piazza von eindrucksvollen Türmen und Palästen. Sie ist mit Ziegelsteinen im Fischgrätemuster gepflastert, wie es im Mittelalter üblich war. In der Mitte steht der 1273 eingeweihte Ziehbrunnen aus Travertin.

Im Norden der Stadt erhebt sich der Palazzo dei Cortesi mit dem hohen ‹Teufelsturm›. Die Legende erzählt, dass sein einstiger Besitzer ihn nach der Rückkehr von einer Reise höhe vorfand als vor der Abreise und dies für ein Werk des Teufels hielt.

An der Südseite steht der Palazzo del Popolo mit dem höchsten Turm der Stadt, der 54 m hohe ‹Torre Grossa› (dicker Turm), der heute als Rathaus dient.


Volterra

Teatro Romano, Volterra   Teatro Romano, Volterra
Volterra liegt in fast 550 m Höhe und blickt auf 3000 Jahre Geschichte zurück. Zuerst war Volterra die Hauptstadt der Etrusker, dann eine römische Stadt. Auch die alte Stadtmauer steht in grossen Teilen noch, ebenso ein wuchtiges etruskisches Tor, die Porta all’Arco, aus dem 4. Jahrundert.

Auf dem höchsten Punkt des Hügels erhebt sich die gewaltige Medici-Festung, heute ein Hochsicherheitsgefängnis und daher nicht zugänglich. Auch nicht zugänglich sind die Reste des im 1. Jahrhundert n. Chr. erbauten römischen Theaters, die 1951 freigelegt wurden. Unter anderem sind Teile des Bühnenhauses erhalten geblieben.


Siena

Siena   Siena   Duomo Santa Maria Assunta, Siena
Die Ankunft in Siena, egal aus welcher Richtung, ist ein denkwürdiges Erlebnis. Die beiden berühmten Türme inmitten des Altstadtgewirrs sind an manchen Stellen schon von weitem zusehen. Siena gilt fast unwidersprochen als die schönste Stadt der Toskana.
Im autofreien Zentrum schlängeln, krümmen und queren sich die Kopfsteinstrassen an den Hängen. Viele steigen sehr steil an, und es gibt auch so manche Treppe. Das Herzstück der Stadt ist die Piazza del Campo. Am oberen Ende der Piazza befindet sich der ‹Brunnen der Freude›, so benannt nach dem Jubel, der bei seiner Einweihung im Jahre 1348 ausbracht. 1419 verzierte Jacopo della Quercia den Brunnen mit marmornen Relieftafeln. Die stark verwitterten Tafeln wurden 1868 durch Kopien ersetzt; die Originale sind im Palazzo Pubblico ausgestellt.

Auf dem höchsten Punkt der Stadt steht eine der eindrucksvollsten gotischen Sakralbauten Italiens – der Dom Santa Maria Assunta, die der Mariä Himmelfahrt geweihte Kathedrale. Die Fassade wurde Ende des 13. Jahrhunderts von Giovanni Pisano begonnen, der sie mit zahlreichen ausdrucksstarken Statuten schmückte. Der obere Teil wurde im 14. Jahrhundert nach dem Vorbild des Doms von Orvieto fertiggestellt. Ein einzigartiges Kunstwerkt ist der Fussboden des Domes, der in 56 Feldern mythologische Gestalten, Prophezeiungen und biblische Szenen aus dem Alten Testament mit bewundernswerter Feinheit und Lebendigkeit darstellt.

Der Palazzo Buonsignori, einem Backsteinbau des 14. Jahrhunderts, beherbergt heute die Pinacoteca Nazionale. Die Gemäldegalerie gibt einen Überblick über die Sieneser Malerei des 13. – 16. Jahrhunderts.

Der Palazzo Pubblico, der im Stil der Sieneser Gotik errichtete Stadtpalast aus dem 13. Jahrhundert, gehört zu den schönsten profanen Bauwerken Italiens und diente als Vorbild für die meisten anderen Stadtpaläste.


Florenz

Florenz einst die Hauptstadt der Toskana mit dem Beinamen ‹la bella› (die Schöne), heute Hauptort der gleichnamigen italienischen Provinz, liegt malerisch in einer hügeligen Ebene zu beiden Seiten des Arno. Auf den niedrigen Hügeln erstrecken sich Olivenhaine und Weinberge, stehen Zypressen, so als seien sie bewusst dort arrangiert worden, um das Auge zu erfreuen.

Im Herzen der Stadt beherrscht der Dom mit seiner roten Kuppel sowie der markanten weiss-grün-rote Glockentrum des Doms die Piazza del Duomo.
Das älteste Gebäude am Domplatz ist hingegen das um 1059 begonnene und 1128 vollendete Baptisterium.

Berühmt ist die Taufkirche besonders für ihre prächtigen drei Bronzetüren. Das Südportal zeigt Szenen aus dem Leben von Johannes der Täufer, das Nordportal Szenen aus dem Leben Christi und am Ostportal, das Michelangelo als die ‹Pforte zum Paradies› bezeichnete, sind Szenen aus dem Alten Testament dargestellt.

Palazzo Vecchio, Florenz   Ponte Vecchio, Florenz   Florenz   Florenz
Der Dom Santa Maria del Fiore, ein Zeichen des Reichtums und der Macht von Florenz im Mittelalter, ist eine der grössten Kathedralen der Christenheit. Die Arbeiten wurden 1296 begonnen, im Jahre 1345 wurde der Dom geweiht. Der 82 m hohe viereckige Domglockenturm ist mit seiner mehrfarbigen Marmorverkleidung einer der schönsten seiner Art in Italien.

Die Piazza della Signora ist seit dem 14. Jahrhundert das politische Zentrum der Stadt. Mitten auf dem Platz steht die Reiterstatue Cosimos I. , direkt vor dem Palast eine Kopie von Michelangelos berühmtem David und an der Nordwestecke der Neptunbrunnen, ein Prunkstück aus dem Jahre 1578. Nicht weit vom Brunnen, etwa 10 m davor, erinnert eine Granitscheibe im Pflaster an die Stelle, an der Savonarola mit seinen Mitbrüdern Buonvicini und Maruffi Im Jahre 1498 erhängt und verbrannt wurden.

In unmittelbarer Nähe der Piazza della Signora befindet sich die Via Calzaiuoli, die Hauptflaniermeile mit ihren traditionsreichen Geschäften, noblen Designerboutiquen, Eisdielen und Restaurants.