Schweizer Geschichte

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Die Schlacht bei Sempach

Vorgeschichte

Am 7. November 1332 verbündeten sich freiheitliche Bürger der Stadt Luzern mit den Waldstätten (Uri, Schwyz und Unterwalden). Die Lage Luzerns hatte sich unter den Habsburgern immer mehr verschlechtert. Um errungene Freiheiten und Rechte in Selbstverwaltung und Selbstbestimmung nicht zu verlieren, gingen sie das Bündnis mit den Eidgenossen ein. Anfangs 1336 begann ein erbitterter Kleinkrieg Luzerns und der Waldstätte gegen die Habsburger. Dabei mussten die Luzerner aber eine schwere Niederlage gegen den Vogt von Rothenburg hinnehmen.

Am 1. Mai 1351 trat auch Zürich den Bund mit Luzern und den Waldstätten ein. Noch Ende 1351 begann die auf fünf Orte angewachsene Eidgenossenschaft ihr Territorium zu erweitern: 1352 wurde Glarus wurde erobert und am 27. Juni 1352 folgte der Beitritt Zugs in den Bund. Allerdings war Österreich nicht gewillt, den Verlust hinzunehmen und es kam zum Krieg. In zwei Friedensschlüssen (Brandenburger Friede 1352 und Regensburger Friede 1355) mussten die Eidgenossen vorübergehend auf Glarus und Zug verzichten.
Inzwischen hatte sich Bern zu einem Bündnis mit den Eidgenossen entschliessen können. Dadurch hatten die Eidgenossen erstmals Anschluss an die Städte östlich der Aare.

Am 28. Dezember 1385 überfielen die Luzernen ohne vorherige Kriegserklärung die Stadt Rothenburg, den Amtssitz des österreichischen Vogts Hemmann von Grünenberg, zerstörten das Schloss und rissen die Befestigungsmauern nieder. Diesem Gewaltakt folgten noch weitere feindselige Handlungen gegen Österreich. Trotz des Bundes mit den Waldstätten vom 7. November 1332 gehörte Luzern nach wie vor rechtlich zu Österreich. Ermutigt durch einen Freibrief des deutschen Königs Wenzel begann Luzern mit einer Politik der territorialen Ausweitung. 1380 erwarb die Bürgerschaft die Vogtei über Weggis. Dem Überfall auf Rothenburg folgten Ende Dezember 1385 die Aufnahme der Entlebucher ins Luzerner Burgrecht, die Zerstörung der Burg Wolhusen des österreichischen Gefolgsmannes Peter von Thorberg sowie das Burgrecht mit der österreichischen Stadt Sempach (6. Januar 1386).

Eidgenossen siegen bei Sempach

Die Spannungen zwischen der Eidgenossenschaft und Habsburg hatten sich durch den Beitritt Zürichs und anderer Städte zur Eidgenossenschaft weiter verschärft. Der Auslöser für den Sempacherkrieg waren aber die Überfälle der Luzerner im Dezember 1385. Im Juni 1386 versammelte der zum Krieg entschlossene Leopold III. bei Brugg ein Heer von rund 4’000 Mann. Zum Schutz für das bedrohte Zürich entsandten die Waldstätte Truppen in die Stadt, doch es kam zu keinem Angriff auf Zürich, vielmehr marschierte Leopold III. über Zofingen, Willisau und Sursee LU auf Sempach zu.

Schlacht bei Sempach

Da das Gelände für einen Reiterangriff ungünstig war, liess Leopold III. seine Ritter absitzen. In den Mittagsstunden prallten die Gegner aufeinander. Gegen die rund 1’600 Eidgenossen aus Luzern, Uri, Schwyz und Unterwalden, die mit Hellebarden, Streitäxten und Streithämmern bewaffnet waren, führten die Ritter ihre langen Spiesse ins Feld. Die Eidgenossen, die ihre Waffen auf die lange Distanz nicht einsetzen konnten, mussten unter Verlusten zurückweichen. Entlastung verschaffte ein Flankenangriff der Nidwaldner, die eine Bresche in die Phalanx der Ritter schlagen konnten. Im darauffolgenden Nahkampf behielten die Eidgenossen rasch die Oberhand. Durch ihre schweren Rüstungen unbeweglich und von der Mittagshitze erschöpft, traten die Ritter den Rückzug an, der sich bald zu einer wilden Flucht entwickelte.

Die Schlacht kostete rund 1’800 Österreichern, darunter 700 Rittern, das Leben. Die Eidgenossen verloren rund 200 Mann.

Die Legende des Arnold von Winkelried

Winkelrieddenkmal in Stans

Der Legende nach, ist die Durchbrechung der feindlichen Gefechtslinie der Opfertat des Arnold von Winkelried zu verdanken. Als Arnold von Winkelried sah, dass es für die Eidgenossen mit ihren kurzen Streitäxten gegen die Österreicher mit ihren langen Spiesse kein durchkommen gab, rief er: «Eidgenossen, ich will euch eine Gasse machen, sorgt für mein Weib und meine Kinder!». Mit diesen Worten stürzte er sich in die Reihen der Österreicher, umfasste mit seinen Armen mehrere gegnerische Lanzen und stiess sie sich in die Brust. Im Fallen riss er seine Feinde mit zu Boden, so dass eine Lücke entstand, die die Eidgenossen zum Angriff nutzen konnten.