Weltgeschichte

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Mount Everest

Mount Everest

Das Dach der Welt

Kein anderer Berg zieht die Menschen so in seinen Bann wie der Mount Everest. Er gilt als der Gipfel der Sehnsucht für Bergsteiger und sein Zauber dauert bis Heute an. Seine Bezwingung ist nach wie vor eine der grössten Herausforderungen. Es ist nicht nur die Höhe, die den alles überragenden Giganten zum bekanntesten Berg der Welt macht, es ist seine Geschichte und der Mythos die ihn umgibt.

Chomolungma … Sagarmatha … Mount Everest

Seine offizielle Bezeichnung «Mount Everest» erhielt der Berg im Jahr 1865 durch die British Royal Geographical Society. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts hatten die Briten begonnen, die Berge auf dem Indischen Subkontinent zu vermessen. Zunächst wurde der Gipfel einfach «Peak XV» genannt. 1856 war man zum Schluss gekommen, dass Peak XV der höchste Berg der Welt ist. Waugh schlug vor, den Berg nach seinem Vorgänger, Sir George Everest, zu benennen, der von 1830 bis 1848 Leiter der Vermessungen war. Sir George Everest selbst war gegen diesen Vorschlag. Er wollte die Namen beibehalten, welche die Einheimischen dem Massiv bereits gegeben hatten. Die tibetischen Sherpa nennen den Berg «Chomolungma» – Göttin der Mutter Erde. In Nepal heisst er «Sagarmatha» – Göttin des Himmels. Sir Everest konnte sich nicht durchsetzten, ein Jahr nach seinem Tod bekam der Gipfel seinen Namen.

Eroberung des Mount Everest

Am 29. Mai 1953, um 11.30 Uhr, am höchsten Punkt der Welt, fielen sich der Sherpa Tenzing Norgay und der Neuseeländer Edmund Hillary um den Hals. Zu ihren Füssen lag die Erde. Sie hatten es als erste geschafft, die Spitze des Mount Everest zu erklimmen.

50 Jahre später, Ende Mai 2003: Bei insgesamt 1’656 geglückten Aufstiegen auf 15 verschiedenen Routen haben mittlerweile über 1’200 Menschen, diverse von ihnen mehrmals, auf der Höhe von 8’850 Meter über Meer gestanden; für 175 Bergsteiger (davon 56 Sherpas) endete das Abenteuer dagegen tödlich.

Die erste Frau auf dem Gipfel war die 36-jährige Japanerin Junko Tabei. Am 16. Mai 1975 erreichte sie zusammen mit dem Sherpa Ang Tsering den höchsten Punkt der Erde. Damals eine Sensation, denn es hiess, Frauen wären diesen Strapazen nicht gewachsen.

Der Mythos George Mallory

Im Mai 1924 machte sich der zu seiner Zeit berühmteste Bergsteiger, der 37-jährige George Mallory, und sein 22-jähriger Begleiter Andrew Irwine auf den Weg, den Mount Everest zu erobern. Es war Mallorys dritter Versuch, den höchsten Berg der Erde zu bezwingen. Auf die Frage, warum er den Everest unbedingt bezwingen wollte, antwortete er lakonisch: «Weil er da ist».

Am frühen Morgen des 8. Juni 1924 machten sich die beiden Männer bei Sonnenschein und mässigem Wind auf den Weg, den Gipfel zu erklimmen. Gegen 13.00 Uhr wurden sie in 8’500 Meter Höhe das letzte Mal gesehen. Kurz darauf verschwanden die Bergsteiger in einem aufziehenden Schneesturm – und wurden nie wieder gesehen.

Ob Mallory sein Ziel erreicht hat, ist bis heute nicht geklärt. 1999 wurde sein Leichnam gefunden, wenige hundert Meter unter dem Gipfel. Er lag bäuchlings mit ausgestreckten Armen halb im Geröll. Um seinen Leib war ein gerissenes Hanfseil gebunden. Vermutlich hatte Irvine am anderen Ende gehangen. Von ihm wurde keine Spur entdeckt. Sollte er von der Nordwand in die Tiefe gestürzt sein, ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass man seine Leiche jemals finden wird. Und ebenso blieb die metallene Kodak-Kamera, die Mallory bei sich hatte, spurlos verschwunden. Die Bilder hätten allenfalls Licht ins Dunkel bringen können.