Schweizer Geschichte

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Autofreier Sonntag

Sonntagsfahrverbot

Die Ursache der unsicheren Versorgungslage auf dem Erdölmarkt war der am 6. Oktober 1973 begonnene neuerliche Krieg zwischen Israel und Ägypten sowie Syrien. Am 17. Oktober 1973 beschlossen die arabischen Länder, die Rohölförderung so lange zu drosseln und pro-israelische Staaten zu boykottieren, bis sich Israel aus den besetzten arabischen Ländern zurückzog.

In diesem Zusammenhang beschloss der Bundesrat am 21. November 1973 ein Sonntagsfahrverbot an drei Sonntagen zu erlassen.

Die Preise für Normal- und Superbenzin kletterten während dieser Zeit auf 77 Rappen pro Liter.

Autofahrverbote gab es schon früher !

1900 ordnete der Kanton Graubünden ein allgemeines Automobilfahrverbot an, welches erst 1925, nach zehn Volksabstimmungen, aufgehoben wurde. Wer die geschlossenen Strassen trotzdem im Auto befahren wollte, hatte Pferd oder Ochsen vorzuspannen. Aber auch andere Kantone kannten Fahrverbote:

Aus Angst vor Unfällen erliess Uri 1901 ein Fahrverbot auf seinen Alpenstrassen. Erst 1906 wurde der Gotthardpass auf Drängen des Tourismusgewerbes wieder für einige Stunden am Tag geöffnet. 1907 fiel das Fahrverbot allerdings gänzlich dahin.
1912 verhängte der Kanton Schwyz ein Sonntagsfahrverbot für Autos und auch in Glarus war den reisenden Automobilisten an Sonntagen das Fahren verboten.

Automobile gab es 1904 nach offiziellen Angaben erst 64. Davon zählten zwei Drittel als Sportgeräte und nicht als Verkehrsmittel im engeren Sinne des Wortes. Auf der Strasse boten sie Probleme: mit ihrem Erscheinen erschreckten sie Mensch und Tier, wirbelten auf den noch ungeteerten Strassen gewaltige Staubwolken auf und führten zu Unfällen, die im Sommer 1905 in der Schweiz immerhin zwölf Todesopfer forderten.

Im März 1925 fand in Genf der vierte Internationale Automobilsalon statt. Zu dieser Zeit gab es etwa 25’000 Personenkraftwagen in der Schweiz. Das Autofahren gehörte nach wie vor zu den Dingen, die sich nur wirklich Vermögende leisten konnten. Erst mit dem Wirtschaftsaufschwung der Nachkriegszeit wurde auch das Auto zu einem erschwinglichen Luxusgut. Seit den 1950er Jahren wurde auch die Mittelschicht mobil. Zwischen 1950 und 1960 stieg die Zahl der Privatautos von 147’000 auf 480’000.

Etwas Statistik

Im Jahr 2000 setzte das Autogewerbe 74,46 Milliarden Franken um. Dabei entfielen allein 11 Milliarden für den Verkauf von 315’398 Neuwagen. Pro Neuwagen wurden somit durchschnittlich 35’000 Franken aufgewendet. Weitere 17,7 Milliarden nahm die Automobilbranche im Transportgewerbe ein und 9,5 Milliarden Franken entfielen auf den Treibstoffverkauf. Der restliche Umsatz wurde im Garagen- Carosserie- und Caravangewerbe sowie mit Versicherungen und diversen Dienstleistungen erzielt.

Im Jahre 2000 waren 3’545’327 Personenwagen, 493’781 Motorräder und 227’316 Lieferwagen auf Schweizer Strassen in Verkehr gesetzt.

Im Jahre 1999 gab es 79’787 gemeldete Strassenverkehrsunfälle. Dabei verletzten sich 23’434 Personen und 549 wurden getötet.